Allgemein beruflich

Freitag, 26. November 2010

Weitere Aufgaben übernehmen?

Letztens, auf der Fahrt nach Hause habe ich mich entschlossen, vorerst nichts Neues zu beginnen. Ich bin zeitlich eigentlich voll ausgelastet. Die „Pflege“ meiner Tante nimmt viel Kraft in Anspruch, wenn auch der zeitliche Aufwand eher gering ist. Es ist nur nervend, dass viele alte Bekannte der Tante meinen sich aufregen zu müssen und den sich kontinuierlich verschlechternden Gesundheitszustand und die daraus intensiver werdende Pflege nicht verstehen (wollen / können). Wenn man nicht mehr weiß, wo man wann ist, dann kann man nicht mehr so viel alleine tun und braucht Hilfe. Besucht man diese Menschen von Zeit zu Zeit, dann sieht das leider immer irgendwie falsch aus, denn noch vor einem halben Jahr lebte die Frau alleine in ihrer Wohnung. Krankheit verändert uns manchmal sehr.
Diese Veränderung erfährt mein Bruder scheinbar auch gerade. Wahrscheinlich ist auch er schwer erkrankt und stellt sich gerade auf sein neues Leben ein. Psychisch ist das sicher besonders schwer zu verarbeiten, wenn man gerade mal 40 ist.
Und schon wieder bin ich weg vom Thema, das passiert mir heute sehr oft. Dabei ist es noch nicht einmal neun Uhr. Die Unterrichtsvorbereitung für heute lief gerade. Es ist schon sehr erfreulich zu beobachten, wie leicht manchmal die Vorbereitung ist. Verglichen mit dem Zeitaufwand vor noch einem Jahr ist das richtig entspannend. Nur Themen, die ich nicht verstehe dauern länger.
Elektrotechnik ist da immer noch voller Tücken. Gerade während der aktuellen Prüfungsvorbereitung „meiner“ zukünftigen Elektrofachkräfte finde ich immer wieder Themenbereiche, über die ich lange, zu lange, nachdenken muss. Aber nach der Prüfung wird dies anders sein ;)
Zurück zur Frage, ob ich neue Aufgaben übernehmen will. Einiges kostet Zeit und macht Spaß, anderes kostet Zeit und ist wichtig, vieles kostet Zeit und gehört zur originären Aufgabe als Lehrer. Die Freizeit ist sehr knapp und meine Hobbys sind oft nur noch in der Erinnerung vorhanden. Diese kurze und unvollständige Liste zeigt mir jetzt ganz deutlich, dass ich heute „nein“ sagen werde, wenn ich gefragt werde, ob ich in den Personalrat gewählt werden wolle. Ich denke, das mache ich, wenn die Kinder größer sind und ich den Job noch besser beherrsche als jetzt.
So ein Blog hat doch Sinn. 
See you

Montag, 15. November 2010

Zeit ist kostbar

Und zwar deshalb, weil wir gerne sorglos damit umgehen. Sorglos ist wohl ein falscher Begriff, denn Sorgenmache ich mir schon, wenn ich sehe, wie viel Zeit jeden Tag mit Dingen verbracht wird, die ich eigentlich gar nicht machen will. Und in der restlichen Zeit wird dann gehetzt und gedrängt alles das getan, was in der übrigen zeit liegen blieb. Heute Abend habe ich sogar die Feuerwehr abgesagt, nur damit ich noch eine e-learning Einheit als Wiederholung für die anstehenden WiSo Prüfungen erstellen kann.
Wichtige Dinge zuerst erledigen rät mein Zeitmanager. Und der hat fast immer Recht. Ich muss mich nur öfter darauf besinnen, was denn wichtig ist. Heute Nachmittag war Lisa wichtig. Wir haben gespielt und getobt, nebenbei hat das Notebook eine Video Datei umformatiert, damit sie vom PC und vom DVD Spieler lauffähig wird. Ist doch gut, wenn man Teile der Arbeit an andere delegieren kann. In meinem jetzigen Job (Lehrer) ist das aber maximal mal ein PC – und die machen manchmal gerade durch erteilte Aufträge das Leben schwerer als zuvor.
Was ist noch wichtig? Die Kinder ins Bett zu bringen und vorher gemeinsam zu Abend zu essen. Auch geschafft. Jetzt ist mir wichtig, endlich wieder einen kurzen Eintrag im Blog zu hinterlassen, denn diese Reflektion meiner Arbeitsweise kommt derzeit oft zu kurz.
Gleich danach werde ich mich um die Recherche bezüglich alter Berufspädagogik Hausarbeiten kümmern, denn die werden vermutlich recycelt, was Anderen Arbeit spart. Und danach werde ich ein neues Courselet im Lo-Net2 schreiben, damit meine Schüler am Mittwoch wieder was lernen oder testen können. Immerhin haben sich neun von 26 an der Umfrage beteiligt, ob das online Lernen als Wiederholung geeignet sei. 100% Zustimmung der Antwortenden gibt mir Mut und Motivation, diesen Weg weiter zu gehen. Nebenbei macht es auch noch Spaß, sich als e-learning Autor zu versuchen. Heute wird es vielleicht mal etwas anspruchsvoller mit Bildern und Texten garniert. Bislang war es meist eine reine Multiple Choice Fragerei. Vorteil der Lerneinheiten: Schüler freuen sich, wenn Sie mir Fehöer nachweisen können und die Schüler erhalten ihre Testergebnisse sofort, ohne dass der Lehrer (ich) noch einmal von Hand korrigieren muss. As spart dann entsprechend Zeit, die mit anderen noch schöneren Dingen zugebracht werden könnte.
Und trotzdem, ich finde nicht einmal mehr einen gemeinsamen Nachmittag mit Kim um zum Schwimmen zu gehen. Immer wenn Sie mal Zeit hat, dann steht in der Schule ein Termin an. Wie soll es da mit anderen Freunden noch gemeinsame Treffen geben können?
See you

Samstag, 6. November 2010

Rituale ändern

Unsere Schulleitung hatte Mut bewiesen und den Tag der beruflichen Bildung in den November verschoben. Zusätzlich fand er auch noch am Samstag statt. Diese Abkehr vom gewohnten Wochentag im Juni vor den Ferien hat viel Kritik eingebracht. Viele Lehrer und noch mehr Ausbildungsbetriebe waren verärgert und nahmen an, dass wir kaum Besucher animieren könnten.
Es kam anders. Auch wenn natürlich die „Busladungen“ an Schülern der umliegenden Real- und Hauptschulen (Regional- und Gemeinschaftsschulen ;)) ausblieben, weil deren Lehrkräfte nicht auch noch samstags arbeiten wollten, war viel los. Die Planungsannahme, dass am Samstag die Eltern mit ihren „Kindern“ kommen würden bewahrheitete sich.
Wir hatten viele interessante Gespräche mit interessierten Eltern. Die Vorträge zu den einzelnen Schulformen waren gut besucht und die mit uns ausstellenden Schüler waren über das Interesse begeistert. Es kam keine Langeweile auf und die meisten Lehrer waren heute Mittag sehr zufrieden.
Nun müssen wir diese Begeisterung nur noch in die Betriebe tragen, damit diese sich auch wieder stärker in unserer Beruflichen Schule präsentieren. Hier wurde zu viel Potenzial nicht genutzt. Wahrscheinlich auch deswegen, weil die Verantwortlichen in den Betrieben nicht erwarten, dass am Wochenende Schüler und Eltern eine Informationsveranstaltung besuchen.
Was hat mich heute am meisten beeindruckt? Ich habe beobachtet, dass viele Eltern ihre 14-jährigen und älteren Kinder noch immer so behandeln, wie ich es bei Eltern von 4-jährigen beobachte. Ich ärgere mich bei den „Kleinen“ schon immer, wenn ich das Kind anspreche / frage und die Antwort umgehend von der Mutter kommt. Liebe Eltern, gebt euren Kindern etwas Zeit, dann sprechen sie auch selber für sich. Wenn was Wichtiges vergessen werden sollte, dann könnt Ihr doch immer noch hinterher nachfragen. Wie soll ein Kind denn selbständig werden, wenn es nicht über darf?
See you

Montag, 4. Oktober 2010

Nervige Arbeit

Eigentlich gehört es ja nicht zur Arbeitsplatzbeschreibung eines Lehrers, sich um die PCs und Notebooks der Schule zu kümmern. Leider bin ich aber einer derjenigen, die sich trotzdem daran versuchen. Mit der Arbeitszeit, die ich heute damitt zubringe, mal wieder die uralten Reste der Notebooks an das neue, mit WPA2 verschlüsselte WLAn unserer Schule zu bringen, könnten wir auch einen neuen Rechner kaufen. Es ist beliebig kompliziert, angeblich gleichzeitig gekaufte und mit der Grundsoftware ausgestattete Rechner identisch zu konfigurieren.
Ich sitze nun hier und versuche seit einigen Stunden drei Notebooks mit einem USB WLAN Stick an das vorhandene netz zu bringen. Ein Rechner ist fertig, der arbeitet nun für seinen Netzzugang mit dem Microsoft WLAN / LAN konfigurator der Originalauslieferung. Der zweite verweigerte die Administration mit dieser MS Software und arbeitet mit der etwas umständlicheren, für Lehrer eher ungeeigneten Software von Logilink (RAUI). Mit diesem Rechner können die Schüler nun auch wieder online arbeiten. Beim Dritten Rechner sah es ähnlich aus. Die Deaktivierung des Windows Dienstes zur WLAN konfiguration sah vielversprechend aus, Die Acces Router wurden gefunden, sogar eine einigermaßen komfortable Einstellung über Profile für verschiedene Räume (WLAN Zugänge) konnte erreicht werden. Nur leider können die Schüler über diesen Rechner nicht mehr ins Internet kommen. Ich weiß nur nicht, warum.
Leider muss ich jetzt in den Unterricht und eine Klausur schreiben lassen. Es ist das erste Mal, dass ich mich auf die Korrekturarbeit freue, denn dann habe ich keine Zeit für diese blöden Notebooks. Aber danach muss ich wahrscheinlich wieder ran :(
see you

Donnerstag, 30. September 2010

Beiträge im alten Blog

Es gab ja bis zum letzten Jahr den Blog "Berufsschullehrer werden"
Ich weiß nicht, was da passiert ist, aber heute kamen fünf Kommentare zu Beiträgen dieses Bolgs bei mir an. Vermutlich sind dies einige zukünftige Berufsschullehrer, die jetzt mit dem Studium beginnen. Ich glaube, die Semesterferien sind gerade zu Ende.
War eine schöne Zeit, das Lehrerstudium. Heute ist man doch oft zu sehr mit dem Alltagsleben der Schule beschäftigt. Viele neue Ideen des Unterrichtens denke ich nicht mehr zu Ende. Im Moment konzentriere ich mich auf einige Methoden und den zunehmenden Einsatz elektronischer Lernmedien.
Vielleicht werde ich doch noch ein Büchlein schreiben. Anekdoten des Schulunterrichts verkaufen sich ja meist gut. Ich könnte ja Anekdoten zur Einführung von Lernmanagementsystemen oder e-learning allgemein einbringen.
Daneben eine wissenschaftliche Untersuchung zur Einführung neuer Medien in einer beruflichen Schule beginnen und schon brauche ich mir über andere, teure und dreckige Hobbys wie meine alten Autos keine Gedanken mehr machen. Die Zeit ist dann wohl aufgebraucht.
see you

Samstag, 11. September 2010

Lernen mit E

Meine alte Leidenschaft kommt wieder durch. Ich kann das e-lernen weiter ausbauen. Auch wenn nicht in der Form, wie ich es als virtuelle Klassenräume früher mal verkaufen sollte. Aber die Lo-Net2 Umgebung gibt schon viel her. Jetzt kommt unsere Schule langsam in Fahrt. Das BG hat seit letztem Jahr jeden Schüler zur Nutzung eines eigenen Note- oder Netbooks verpflichtet. In den meisten anderen Klassen werden gelegentlich Rechner, auch online eingesetzt. Und immer mehr Lehrer kümmern sich nun (meist aus freiem Willen) darum, wie man einige PC-Tools oder das Internet einsetzen kann.
Ich schule derzeit vor allem die Lehrer bei der Nutzung des Lo-Net2. Mit Schülern geht es oftmals schneller, den ersten Einstieg zu finden ;)
Wenn auch vor allem die Dateiablagen im geschützten Netz benutzt werden, so steigt die Medienkompetenz durch den normalen Unterricht jetzt allmählich an. Einige Lehrer werden sich finden, die mehr machen wollen. Ich hoffe, wir finden gute Ansätze, die Schülern beim Lernen und Lehrern beim Lehrer helfen. Eine zusätzliche Belastung soll es keinesfalls werden.
Die Schüler stellen jedoch in der Regel schnell fest, dass das Internet plötzlich eine Arbeitsumgebung ist. Das stört natürlich einige normale Nutzergewohnheiten. Einfach nur unterhalten lassen ist dann nicht mehr drin.
Einen Vorteil hat das Arbeiten mit Dateien jedenfalls: Die Schrift der Schüler wird lesbarer ;)
Am 25.9. findet übrigens ein interessanter „Medienpädagogischer Tag“ des IQSH statt. In Kiel geht es dann um „Neue körper- und raumbezogene Technologien in der Schule Kompetent und kreativ Lehren/Lernen mit interaktiven Medien“.
Ich bin dabei und freue mich darauf. Und das obwohl diese Fortbildung an einem Samstag stattfindet.
Was ich allerdings weiterhin nicht verstehe ist, dass ich als Beamter nur selten Fahrkosten für dienstliche Veranstaltungen erstattet bekommen kann. Meist ist das Budget in der ersten Jahreshälfte aufgebraucht. So etwas kann sich ein Unternehmer mit seinen Mitarbeitern nicht erlauben.
Aber da alle alten Kollegen diese Frage nicht einmal mehr diskutieren hoffe ich auch bei mir auf den Gewöhnungseffekt ;)
See you

Mittwoch, 1. September 2010

Zu viel Aufregung

Gestern war an unserer Schule ein Großaufgebot von Polizei und Hilfsdiensten. Wie wir heute wissen, wegen einer Schreckschusswaffe, die ein Schüler mit zur Schule gebracht hatte. Schüler informieren einen Lehrer, diese die Schulleitung und die Polizei wird eingeschaltet. Ich komme nichts ahnend während meiner Freistunde aus einem Technikraum und stehe vor zwei Polizisten mit Maschinenpistolen. Ich mag keine bewaffneten Menschen, werde aber auch nicht aufgeklärt, was los ist. Meinen Weg zum Schulbüro gehe ich somit mit einem Fragezeichen im Kopf weiter. Im Büro liegt ein Schüler und wird erstversorgt, ich helfe. Es ist zum Glück nicht schlimm, aber die Telefone laufen heiß und meine Kollegin macht mir deutlich, dass der Alarm keine Übung ist. Die nächsten Stunden betreuen wir hinter verschlossener Tür den Schüler und telefonieren mit hunderten Eltern, die besorgt nachfragen, was denn an unserer Schule los sei. Wir können leider keine Auskunft geben, außer, dass die polizei da sei und wir auf weitere Anweisungen ihrerseits warten. Mehr als zwei Stunden später, die Blase ist voll, dürfen wir endlich Entwarnung geben. Die Ermittlungen laufen weiter und allmählich sind alle Schüler weg, die Telefone schweigen und wir können nach Hause gehen. Im Auto erst, wird meinem Körper bewusst, welcher Stress das war. Die typischen Gedanken kommen: was wäre wenn…. Endlich irgendwie zu Hause angekommen verdrängt der Alltag die Sorgen, Ein Termin steht noch an, danach schnell den Unterricht für den nächsten Tag vorbereiten um dann zur Schule unserer Tochter zum Elternabend zu hetzen. Kaum bin ich dort gehen die Sirenen los. Es brennt – zum Glück aber nicht in der Schule. Wie ich hinterher feststellte wurde auch unsere Feuerwehr als Nachbarwehr wegen der Einsatzlage zur Unterstützung angefordert. Diesmal war ich froh, meinen Melder nicht bei mir zu haben. Eine weitere Aufregung konnte ich nicht brauchen.
Heute in der Schule lief vieles gewohnt, einige Gespräche erinnerten an den gestrigen Tag, Gerüchte wurden belächelt und Die Schulleitung hat uns für das professionelle und Besonnene Handeln gedankt. Es ist nichts passiert. Aber viele Schüler brauchen sicher noch mehrere Tage psychologische Hilfe.
Ich werde sicher nicht mehr behaupten, dass „etwas nicht bei uns passieren können“.
An alle Kollegen: nehmt Alarme und Alarmpläne ernst. Sie helfen im Fall der Fälle wirklich weiter, bei mehr als 2000 Schülern habe ich bis gestern immer mit einem Chaos im Ernstfall gerechnet.
See you

Freitag, 27. August 2010

Wie man sich doch täuschen kann

Mit zunehmendem Alter wird man wahrscheinlich sein Menschenbild immer stärker ins negative verändern. Es gibt immer mal wieder echte Enttäuschungen. Nun ist ja nicht jeder Mensch gleich und hat seine eigenen Prioritäten. Aber manches Mal bin ich schon negativ überrascht.
Beispiel: Ein Mann ernährt seine Familie mit Hilfe seiner Selbständigkeit. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere baut er sich ein großes Büro und Wohnhaus und findet schwer Mieter. Eine Verwandte wird überzeugt und zieht in eine dieser Wohnungen mit ein. Sie erhält einen Mietnachlass gegenüber den anderen Mietern und wird auch regelmäßig besucht und stärker in die Familie integriert.
Irgendwann wird sie krank und braucht Hilfe bei der Bewältigung des alltäglichen Lebens. Man kümmert sich und bekommt aber auch Angst um den Zustand der Wohnung. Der E-Herd wird vorsorglich abgeschaltet, weil die Vergesslichkeit sonst zu Bränden führen könnte. Aus irgendeinem Grund wird die Dame immer unzufriedener über die Art der Behandlung. Ich beruhige sie, denn ich habe bis dahin einen guten Eindruck vom Verwandten Vermieter. Der Unmut wird stärker und sie bittet mich, sie zukünftig zu vertreten.
Der Druck, über kleine Kommentare und Anmerkungen Vermieterseitig wird stärker, dass die Wohnung wohl nicht mehr so lange alleine bewohnt werden sollte. Doch sind noch über zwei Jahre über die gute Betreuung durch ambulante Pflegedienste möglich gewesen. Dann wurde ein Umzug in ein Pflegeheim allerdings notwendig und auch umgesetzt.
Mit dem Vermieter wurde gesprochen, eine zügige Wiedervermietung sollte erfolgen, Termine für die Wohnungsräumung vereinbart und die Schlüssel übergeben. Alles klar so weit und im familiären Rahmen ganz ordentlich über die Bühne gegangen – so dachte ich.
Die rechtliche Seite wollte er noch mit seinem Anwalt besprechen. Spätestens hier hätte ich skeptischer reagieren sollen. Das Problem liegt scheinbar in der schwierigen Situation, dass kein Nachmieter aufzutreiben ist. Der Mietvertrag hat laut Vertrag eine Kündigungsfrist von 12 Monaten und eine Klausel zur Renovierung bei Auszug. Nun sieht es so aus, dass auf Zeit gespielt wurde und wird, denn dem Vermieter ist scheinbar klar, dass diese Klauseln nach neuem Mietrecht ungültig sind.
Der Anwalt zieht seine Register und verweist erst einmal darauf, dass nicht gekündigt wurde und das Mietverhältnis weiter bestehe. Rechtlich richtig. Aber erwarten konnte man eigentlich eine andere Art der Behandlung. Also wird gekündigt, wenn auch nun mit entsprechendem Zeitverzug.
Wie mich die Rechtsberatung schon gewarnt hat, zieht der Anwalt nun nach einer geringen Wartezeit sein nächstes Verzögerungsregister. Die Kündigung sei unwirksam, weil dieser keine Vollmacht beigefügt wurde. Der Vermieter weiß zwar über die Vollmacht Bescheid, er hat bis dahin auch entsprechend gehandelt, aber nun geht es ja nur noch um sein finanzielles Interesse. Familie ist wohl doch weniger Wert als ich dachte.
Mal sehen, was jetzt noch folgt, denn zwischenzeitlich habe ich mit Zusendung der Vollmacht direkt beim Vermieter gekündigt, denn laut Rechtsberatung würde mir wohl sonst der Anwalt mitteilen, dass ich gar nicht bei ihm kündigen darf, weil er keine entsprechende Vollmacht für die Mietsache hat.
Der Witz bei der Sache ist nun, dass galant als Entgegenkommen angeboten wird, bei sofortiger fristgerechter Kündigung die Mietsache zum 30.11. kündigen zu wollen. Dies entspricht genau der gesetzlich vorgegebenen Kündigungsfrist.
Warum mag ich eigentlich so viele Steuerberater nicht? Der Vermieter ist auch einer.
Was hat das mit meinem Job zu tun?
Ich versuche den Schülern ein Menschenbild aufbauend auf Verantwortung für sich und ihre Umwelt zu vermitteln. Zur Umwelt gehören für mich dabei besonders die Mitmenschen. Wenn wir den alten Spruch beherzigen „behandle jeden so, wie du behandelt werden möchtest“ dann kann diese Welt sehr lebenswert sein. Das Schauen auf den eigenen Vorteil sollte an gewisse, nämlich Gesissens-Grenzen stoßen.
Wie behalte ich den Glauben an dieses Menschenbild aufrecht, wenn ich immer wieder so enttäuscht werde? Vielleicht sind es ja doch nur Ausnahmen und die meisten Menschen sind „besser“
See you

Donnerstag, 29. Juli 2010

Profibus DP

Da habe ich eine Unterrichtsvorbereitung in den letzten Winterferien erstellt, um den Azuis das Feldbussystem, speziell den PROFIBUS zu vermitteln. Das haben wir dann im letzten Halbjahr nicht mehr geschafft. Ich vergaß dadurch völlig, dass die Präsentation schon "fertig" war. Heute Morgen machte ich mich daran, eben dieses Bussystem für den Unterricht zu planen. Ich nahm also meinen alten Ordner, auf dessen Rücken Profibus steht- Darin fand ich aber nur eine Mitschrift einer meiner Hospitationen. Nicht wirklich hilfreich. Die beiden gerade gelieferten neuen Bücher haben auch einige Seiten zu dem Bus System und geben nicht wirklich viel dazu her. Das eine geht zu weit in die konkrete Problembehandlung, das andere beschränkt sich auf die Fakten - liegt am Buch : Tabellenbuch ;)
Nebenbei beauftrage ich meinen Rechner gerne, mal die Festplatte nach dem aktuellen Suchbegriff zu durchforsten. Siehe da, es gibt Schüler und Lehrerversionen von Arbeitsblättern und sogar eine fertige powerpoint präsentation zur Einführung. Diese Materialien fand ich beim Sichten zwar nur noch bedingt geeignet, aber sie ließen sichj schnell auf den Stand meiner aktuellen Anforderungen umarbeiten.
Jetzt stellt sich mir die kritische Frage: "lohnt sich die frühzeitige Vorbereitung, wenn ich sogar vergesse, das es schon erledigt ist?" und viel schlimmer:" wenn ich schon vergesse, was ich für die Schüler vorbereite, wie sollen sich dann die Schüler merken, was ich vermitteln möchte?"
Manchmal komme auch ich zu dem Schluss, dass Schule eine unmöglich Sache ist (wer hatte das noch mal gesagt?). Aber wir machen sie trotzdem. Und wenn ich mich am Arbeitsmarkt so umsehe, dann gibt es reichlich Facharbeiter, die einen guten Job machen. Ausbildung scheint in Gänze dann wohl doch oft zu funktionieren.
see you

Mittwoch, 21. Juli 2010

Endlich die Schulaufgaben begonnen

Ein gutes Gefühl stellt sich gerade ein. Wenn auch nur etwa zwei Stunden, so doch endlich der Beginn der fachlichen Unterrichtsvorbereitung. Für „meine“ Klasse habe ich eine Übersicht der Themen und Lernfeldverteilung für die fünf beteiligten Lehrer entworfen. Auch bin ich mit meiner eigenen Stoffplanung etwas voran gekommen. Die Azubis werden es hassen, aber es wird wieder mal Vorträge geben. Schließlich werden die meisten von ihnen ein Prüfungsprojekt, den so genannten betrieblichen Auftrag, vor der Prüfungskommission vorstellen dürfen. Bei der Entwicklung der Methode sehe ich einen großen Aufwand auf mich zukommen, denn ich simuliere Prüfungsgespräche mit allen Schülern. Dazu bedarf es zeitaufwändier Einarbeitung in die vorgelegten Handouts zum Vortrag. Aber das kann auch sehr spannend werden.
Auch sonst war der Tag ganz erfolgreich. Das Reetdach ist so weit wieder geflickt und ein neuer Schrank in der Werkstatt wartet darauf, geordnet und durchdacht eingeräumt zu werden. Ich habe mit vorgenommen, bei der Aufräumaktion gründlich auszumisten. Aber ich kenne mich, oft bleiben mögliche Ersatzteile doch wieder im Regal. Schließlich kann man die ja mal gebrauchen ;)
Meist ist es dann auch so, dass viele kleine Reparaturen mit vorhandenen Mitteln durchgeführt werden können. Das Improvisieren werde ich mir scheinbar nie abgewöhnen.
Der Bürokram für Tantchen ist auch etwas weiter voran geschritten. Es war eine gute Idee, heute Kim eine Stunde mit in das Büro zu nehmen. Sie hat einiges an Schularbeiten aufgeholt und ich konnte den ersten Schriftverkehr aufsetzen. Noch zwei solche Tage und ich sollte auch damit durch sein.
Eine alte Freundin wollte sich eigentlich melden, weil wir mit den Kindern in den Zoo gehen wollen. Aber da sie dies nicht tat, werde ich das jetzt mal als gewünschten Abstand werten und mich nicht aktiv weiter bemühen. Eine andere alte Freundin konnte ich gestern nicht mehr zurück rufen, obwohl wir uns schon sehr lange nicht mehr gesprochen haben. Heute war wieder mal nur der AB dran.
Dafür geht es Sonntag zu noch älteren Freunden nach Hamburg. Gemeinsam im Stadtpark grillen, den Kindern beim Spielen zusehen und danach eine Vorstellung im Planetarium genießen. Ich freue mich darauf.
Jetzt habe ich genug und werde mein Bett aufsuchen. Das ist gemütlicher als die Übernachtung im Zelt der letzten Nacht. Aber Spaß hat es dochj gebracht, schließlich war es die erste Zeltnacht für Lisa.
See you

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