Mittwoch, 1. September 2010

Zu viel Aufregung

Gestern war an unserer Schule ein Großaufgebot von Polizei und Hilfsdiensten. Wie wir heute wissen, wegen einer Schreckschusswaffe, die ein Schüler mit zur Schule gebracht hatte. Schüler informieren einen Lehrer, diese die Schulleitung und die Polizei wird eingeschaltet. Ich komme nichts ahnend während meiner Freistunde aus einem Technikraum und stehe vor zwei Polizisten mit Maschinenpistolen. Ich mag keine bewaffneten Menschen, werde aber auch nicht aufgeklärt, was los ist. Meinen Weg zum Schulbüro gehe ich somit mit einem Fragezeichen im Kopf weiter. Im Büro liegt ein Schüler und wird erstversorgt, ich helfe. Es ist zum Glück nicht schlimm, aber die Telefone laufen heiß und meine Kollegin macht mir deutlich, dass der Alarm keine Übung ist. Die nächsten Stunden betreuen wir hinter verschlossener Tür den Schüler und telefonieren mit hunderten Eltern, die besorgt nachfragen, was denn an unserer Schule los sei. Wir können leider keine Auskunft geben, außer, dass die polizei da sei und wir auf weitere Anweisungen ihrerseits warten. Mehr als zwei Stunden später, die Blase ist voll, dürfen wir endlich Entwarnung geben. Die Ermittlungen laufen weiter und allmählich sind alle Schüler weg, die Telefone schweigen und wir können nach Hause gehen. Im Auto erst, wird meinem Körper bewusst, welcher Stress das war. Die typischen Gedanken kommen: was wäre wenn…. Endlich irgendwie zu Hause angekommen verdrängt der Alltag die Sorgen, Ein Termin steht noch an, danach schnell den Unterricht für den nächsten Tag vorbereiten um dann zur Schule unserer Tochter zum Elternabend zu hetzen. Kaum bin ich dort gehen die Sirenen los. Es brennt – zum Glück aber nicht in der Schule. Wie ich hinterher feststellte wurde auch unsere Feuerwehr als Nachbarwehr wegen der Einsatzlage zur Unterstützung angefordert. Diesmal war ich froh, meinen Melder nicht bei mir zu haben. Eine weitere Aufregung konnte ich nicht brauchen.
Heute in der Schule lief vieles gewohnt, einige Gespräche erinnerten an den gestrigen Tag, Gerüchte wurden belächelt und Die Schulleitung hat uns für das professionelle und Besonnene Handeln gedankt. Es ist nichts passiert. Aber viele Schüler brauchen sicher noch mehrere Tage psychologische Hilfe.
Ich werde sicher nicht mehr behaupten, dass „etwas nicht bei uns passieren können“.
An alle Kollegen: nehmt Alarme und Alarmpläne ernst. Sie helfen im Fall der Fälle wirklich weiter, bei mehr als 2000 Schülern habe ich bis gestern immer mit einem Chaos im Ernstfall gerechnet.
See you

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