Donnerstag, 29. Dezember 2011

Lehrer haben Zeit

Die letzten 20 Tage habe ich keinen Beitrag verfasst. Ich habe mir die Zeit dafür einfach nicht genommen. Gestern erst musste ich mir sagen lassen, dass wir Lehrer doch immer so viel Zeit haben und sie sich wundere, warum wir denn immer jammern. Stimmt - ich höre auf zu jammern. Das meiste, was wir in der Zeit tun ist ja eh Hobby. Oder bekommt jemand die Stunden bezahlt, die wir vor dem PC und am Schreibtisch sitzen?
Allerdings ist auch richtig, dass wir einen tollen Job haben, der Freiräume für Projekte gibt. Unser Tansania Projekt ist in anderen beruflichen Zusammenhängen wohl deutlich schwerer zu schaffen. Dafür geht mir derzeit auch extrem viel, zu viel? Zeit drauf.
Immerhin habe ich heute die letzte Klassenarbeit durchgesehen und auch schon die ersten Halbjahreszeugnisnoten fertig (Blockunterricht sei Dank). Den ersten neuen Stoffverteilungsplan konnte ich auch schon beginnen. Mal sehen, was meine beiden Kollegen zu der Einladung für die Besprechung dazu während der Ferien sagen ;)
Morgen werde ich mich wieder einer Tochter widmen, denn es steht die letzte Geburtstagsfeier dieses Jahr an. Hier hat der Lehrerberuf den eindeutigen Vorteil, dass ich immer Zeit habe den ganzen (Geburts-) Tag mit dem Geburtstagskind zu verbringen. Gute Planung: Frau und Kinder haben immer in den Ferien ihre Ehrentage - ich meist auch :)
Kwaheri

Samstag, 10. Dezember 2011

Klausuren korrigieren

Eine der aus meiner Sicht sinnlosesten Arbeiten des Lehrerdaseins ist es, Klausuren zu korrigieren. Leider sind wir dazu ja verpflichtet. Wenn man alten Kollegen zuhört, komme ich immer mehr zu der Überzeugung, dass Klausuren nur verhindern sollen, dass die Note im Zeugnis angefochten werden kann. Was sagen denn diese Leistungsnachweise über die Leistungsfähigkeit aus? Nicht allzu viel. Ich werde jedenfalls selten überrascht über die Ergebnisse. Meist gleicht das Ergebnis dem Bild im Unterricht. Außerdem ist die Notenverteilung stark von der Fragestellung abhängig. Ich behaupte, dass ich in der gleichen Klasse zum gleichen Thema nach gleichem Unterricht zwei verschiedene Verteilungen der Leistungsbewertungen erreichen kann. Gerade bei Auszubildenden gibt es die Schüler, die aus "alter" Schulzeit das auswendig Lernen gewohnt sind und die, die dieses nie lernen wollten. Wenn ich also praktische Fragen stelle, die sich aus den erlernten Zusammenhängen ermitteln lassen, ohne vorher mindestens ähnlich im Unterricht aufgeschrieben worden zu sein, dann schneiden die "guten" Schüler plötzlich schlechter ab als die anderen.
Natürlich gibt es immer einen Teil der Getesteten, die davon unabhängig gut oder schlecht abschneiden. Aber auch die kenne ich vorher.
Bleibt also der recht hohe Zeitaufwand der Korrekturen. Ich muss wohl mal sehen, dass ich nicht mehr so viele verschiedenen Klassen zu unterrichten habe, dann wird die Klausurenanzahl geringer.
Pole Pole

Freitag, 2. Dezember 2011

SOL oder nicht

Diese ewige schwarz-weiß Betrachtung einer Kollegin ist echt anstrengend. Jetzt holt sie immer wieder eine Studie hervor, die angeblich belegt, dass Frontalunterricht viel bessere Leistungen erbringt als Lernfeldunterricht. Diese beiden Methoden kann man aber so einfach nicht gegeneinander stellen, denn in Lernfeldstruktur wechseln sich die eingesetzten Methoden ab. Es gibt also lehrerzentrierten Unterricht genauso wie schülerorientierte Sequenzen. Im eigenen Unterricht verlangt sie sogar gelegentlich eigenständiges Bearbeiten von Aufgaben - und regt sich jedes mal auf, dass die Schüler das nicht können.
In unserer Schule sind jetzt einige Abteilungen dabei, neue Curricula zu entwickeln, um SOL zu praktizieren. Eine Gruppe sorgt jetzt auch für Fortbildungen zu diesem Themenbereich. Und wenn wir so nachdenken, dann kann jeder in seinen Unterichtseinheiten Anteile von schülerzentrierten Unterrichtseinheiten entdecken. Lernen der Lehrer von anderen Lehrern gestaltet sich aber sehr schwer. Es ist für viele noch immer undenkbar, bei einem Kollegen zu hospitieren und danach über den Unterricht zu sprechen. Von unseren Schülern erwarten wir aber genau dies. Sie sollen sich gegenseitig beobachten und durch Feedback besser werden.
Mal sehen, ob wir Lehrer das auch mal können.
Da fällt mir noch etwas ein. Teamarbeit zwischen Lehrern -- geht das?
Kwaheri

Dienstag, 29. November 2011

Vorträge sind schlechter Unterricht

Ich weiß, das ist nichts Neues.
Aber heute habe ich es wieder erlebt - und leider selber verursacht.
Der Wunsch der Schüler war es, das Thema BUS Systeme zu wiederholen, weil sie mit einigen Prüfungsvorbereitungen nicht zufrieden waren. Also, einfacher Unterricht dachte ich. Eine alte Powerpoint mit den Schülern durchgehen und Fragen klären- leider kamen zu wenig Fragen. Die Schüler wurden immer müder und ich lustloser. Blöde Art zu unterrichten. kein Spaß auf beiden Seiten.
Da bin ich ja mal gespannt, wie meine gerade in der Entwicklung befindliche Einheit zur Netzeinspeisung und Energieübertragung in Hochspannungsnetzen ankommen wird.
Dieser Unterricht ist mit Hilfe einer Powerpoint geführt, enthält kurze Arbeitsphasen und zwei etwas aufwändigere Arbeitsblätter. Mal sehen, ob das methodisch ankommt und über vier Doppelstunden trägt. Probieren geht über studieren. Das Thema ist zumindest auch für mich neu.
kwaheri

Montag, 28. November 2011

Panik auf dem Sofa

Gestern Abend wollte ich, nachdem die Kinder im Bett waren, eigentlich nur noch schnelle einige Quellen und Bilder für eine neue Unterrichtseinheit aus dem Internet suchen. Nebenbei schnell die Mails checken und eine an unsere tansanische Gastfamilie senden.
Doch plötzlich ging Outlook nicht mehr. Warum war unklar und alle Rettungsversuche mit Systemwiederherstellung waren erfolglos. Die letzte Datensicherung war eigentlich nur fünf Tage her, was für meine Verhältnisse kurz ist. Leider hatte ich die Mail und Kalenderdaten dabei nicht gesichert. Deren Status war vor den Herbstferien, somit fast zwei Monate alt, festgehalten worden. Alle Planungsdaten für Flug und Unterkunft und Sponsoren waren somit weg.
Heute Früh wollte ich dann endlich auf Thunderbird und Ligthning umsteigen, denn meine Windows Programme sind aus dem Jahr 2005 und somit allmählich zu alt. Die Downloads laufen noch, aber die Wikis zu diesen beiden Programmen sagen schon aus, dass ich alte pst Dateien (Outlook Exporte) nicht einfach einlesen kann. :(
Parallel setzte ich meine Installations CD ein und spielte Outlook neu auf. Wunder der Technik. Alle Daten scheinen noch verfügbar zu sein, selbst die verschiedenen Mailpostfach Einstellungen wurden abgerufen.
Was nun, sollte ich weiterhin auf Open Source setzen und die Gefahr der Umstellung anstreben oder lieber doch die nächsten ein bis zwei Jahre mit dem installierten Office arbeiten. - abwarten scheint einfacher, dann komme ich wenigstens noch zur Unterrichtsvorbereitung.
Allerdings, die Powerpoint Datei, die ich begonnen habe lässt sich nicht öffnen. Angeblich habe ich gar kein Powerpoint mehr auf dem Rechner. Ob die Nachinstallation hier auch wieder klappt? Nach der Datensicherung probiere ich es mal aus.
Kwaheri

Freitag, 25. November 2011

Wie frei dürfen Arbeitsaufträge sein?

Manchmal formulieren wir die Aufträge so genau, dass Schüler kaum Möglichkeiten haben, andere Wege zu gehen als geplant. Wenn dann noch richtige Lösungen in Kästchen eingetragen werden müssen, fällt die Korrektur und Bewertung scheinbar leicht.
Gestern gesehen habe ich, dass durch sehr frei formulierte Aufträge etwas Schönes passieren kann. Die Schüler verstehen nicht genau, was das Ziel ist und arbeiten trotzdem los. (Ich bringe ihnen aber meist bei, sich erst zu orientieren und dann zu arbeiten) In diesem Fall aber kamen gute Ergebnisse heraus, wobei die vermeintlich schwächeren Schüler plötzlich de besseren Ergebnisse hatten. Sie waren nicht mehr so eingeschränkt. Allerdings sind die fachlichen Ergebnisse nicht so gut, dass sie als Lernerfolg ausreichen würden. Das Unterrichtsziel, experimentelles Arbeiten zu erlernen wurde jedoch mit Spaß am Lernen erreicht. Fachliche Nacharbeit folgte.
Ganz anders in meiner heutigen Klasse. Die Schüler hatten schon letzte Woche begonnen einen Auftrag zu bearbeiten, bei dem das Ziel sehr klar vorgegeben war und der zeitliche Rahmen ebenfalls feststand. Die Individualität lag in der Art der Aufgabenerledigung unter arbeitsorganisatorischen Gesichtspunkten. Sie mussten ihre nächste Exkursion planen, die Aufgaben verteilen und verbindlich zusammenfassen. Was mich besonders freute war, dass neben der Termintreue auch selbständig eine Online Plattform genutzt wurde um Ergebnisse zusammen zu führen. Moodle Einsatz sei Dank, es klappt auch damit. Allmählich gewöhne ich mich an moodle statt lo-net2
Pole Pole

Mittwoch, 23. November 2011

Überaschung

Heute habe ich zufällig erfahren, dass sich viele meiner GEK Schüler zur mündlichen Prüfung angemeldet haben. Bisher wusste ich nur von einem.
Der Nachteil ist, dass dadurch im nächsten Jahr viel Arbeit auf mich wartet. Es wird meine erste eigene mündliche GEK Prüfung.
Der Vorteil ist, dass die Schüler von mir eine gute Note erwarten. Entweder weil sie meinen Unterricht aktiv verfolgen - oder weil ich zu wenig fordere. Wer weiß.
Heute haben wir jedenfalls eine gute Stunde gehabt. Die Reflexion des Expertenbesuches der letzten Woche war angenehm. Ich konnte erkennen, dass die Unterrichtseinheit der letzten Wochen zur Globalisierung und Entwicklungszusammenarbeit Früchte getragen hat. Danach haben sie sich noch über Förderprogramme für Auslandseinsätze informiert. Vielleicht startet ja einer oder eine der Schülerinnen nach dem Abi in das Ausland. Einige dieser Menschen, mit Auslandserfahrung vor dem Studium, habe ich schon kennen lernen dürfen. Meist war ich sehr positiv beeindruckt von den ausgeprägten Persönlichkeiten dieser jungen Menschen.
Im Januar treffe ich hoffentlich auch Gesa wieder, die seit Oktober in Tansania ihr FSJ absolviert. Von ihr können unsere Schüler sicher viel lernen.
Pole Pole

Dienstag, 22. November 2011

einer fehlt noch

Bis auf ein Vereinsmitglied haben jetzt alle ihren Beitrag bezahlt und wir konnten auch für jeden einen Flug buchen. Allmählich sind die Abläufe geübt. Jetzt müssen wir nur noch mehr Spendengelder bekommen, damit die Reise nicht zu einem finanziellen Desaster für die Schüler wird. Tansania, wir kommen - und zwar ende Januar. Die PV Anlage ist auch bestellt, der Transport schon fast sicher geregelt. Was uns noch bleibt ist abwarten, Geld sammeln und die Organisation mit unseren Partnern / Freunden am Kilimandscharo klären.
Jetzt muss ich gleich noch zur Feuerwehr und 4m Band Geräte schulen. Ich weiß garnicht, was es da viel zu erzählen gibt. Darum kann ich die Individualität auch nur begrenzt erreichen. Mal sehen, dass ich wenigstens ein oder zwei Vorführgeräte auftreiben kann. Schlüssel dazu habe ich wenigstens.
Diese Vertretungsunterrichte in Fachthemen mag ich nur bedingt.
Gleich morgen früh geht es so auch weiter. Ich werde vier Stunden im Fachraum unterrichten, den ich nicht kenne. Die Schüler sollen etwas lernen, von de ich wenig weiß. Aber irgendwie geht das dann auch mal.
Andererseits geht der Tag dann auch schnell vorbei, wenn im Fachraum viel erkundet werden muss ;)
Pole Pole

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