Ich habe den Roman, ist es eigentlich einer? von Schickele fast durch. Heute Abend werde ich die letzten Seiten schaffen. Spaß hat er mir nicht gemacht. Ich glaube, dass komplizierte Texte nichts für mich sind. Zumindest nicht, wenn es nicht um Politik oder Technik geht. Bis zuletzt verstehe ich den Titel nicht und kann mir auch keinen Grund denken, warum dieses Buch eigentlich geschrieben werden musste.
Interessant finde ich nur, dass vom Spanischen König im Exil geschrieben wird, der dann auch noch hinterrücks erschossen wird. Schaue ich in der Bibliothek wiki nach, dann stellt sich heraus, dass Schickele noch vor dem Tod des Alfonsos XIII gestorben ist. Er interpretierte demnach viel in das zu erwartende Ende dieses Monarchen im Exil hinein. Im Nachhinein hat der Autor aber nicht Recht behalten.
Ich freue mich schon auf die Reiselektüre, denn bald geht es ab nach Tansania.
See you
msa - 30. Aug, 16:24
Das ist wieder so ein Sonntagvormittag, der neben dem Spaß am Korrigieren auch den Frust über Schülerleistungen darstellt. Letzte Woche sollte die Klasse ihre Hausaufgabe in das Lo-Net2 hoch laden. Die Hälfte der Schüler hat dies getan. Das wäre nicht so schlimm, wenn wenigstens erkennbar wäre, dass die Arbeit in Gruppen erfolgt ist. Aber nein, jeder hat seine Aufgabe alleine bearbeitet. 25% haben sogar rechtzeitig abgegeben, die anderen haben den Upload erst am Schultag in der Stunde erbracht, in der Sie eine eigenständige, neue Aufgabe hatten. Ohne konkrete Kontrolle schaffen also in der freien Arbeitszeit einige Schüler „nur“, die alten Hausaufgaben zu erledigen. Waren wir anders?
Die Argumentation am Mittwoch wird lauten: „Ich dachte, das wir das zu heute machen sollten“ und „ Die Aufgabe für letzte Woche haben wir nicht gefunden“
Wie kann der Druck also aussehen? Ich frage mal die Schüler, welche Strafe gerecht ist. Wahrscheinlich setzen sich die fleißigen Schüler durch und es gibt schlechte Noten für nicht erbrachte Leistungen.
Was mich besonders stört ist, dass dieses Halbjahr zeitlich so eng ist, um die geplante Projektarbeit an einem Entwicklungshilfeprojekt zu beenden, dass wir uns solche Verzögerungen nicht leisten dürften.
Bedeutet: Neue, umfangreichere Hausarbeit für die Schüler. Und damit noch mehr Korrekturaufwand für mich
Was noch ärgert ist die mangelnde Regeleinhaltung. Seit zwei Jahren werden Schüler Dokumente nur als PDF ins Netz gestellt. Alles Andere gibt Punktabzug. Wieder haben es drei Schüler mit word und open office gespeichert. Einmal sogar noch im falschen Verzeichnis.
Was soll das?
Der Pädagoge: Erziehung durch Konsequenzen? Oder fällt mir eine Motivationsmethode ein?
See you
msa - 28. Aug, 12:03
Mit Muskelkater, erschöpft, müde und einer kleinen Zerrung erreichte ich gestern wieder die heimischen Gefilde. Nach einer Woche Camping auf der Insel sehnte ich mich nach einem Bad und meinem Bett. Das Bad wurde dann zum Schwimmbad mit den Kindern und das Bett war schön weich.
Die Klasse war sehr angenehm. Wir hatten nahezu keinen Stress, keine ernsthaften Verletzungen und viel Spaß. Nicht einmal das durchwachsene Wetter, welches uns abends meist Regen bescherte hat der Stimmung geschadet. Beim heftigsten Regen haben die Köche am Mittwochabend in völliger Dunkelheit ein Gulasch gekocht. Es schmeckte uns gut und die Zeltgespräche waren angenehm.
Aber, ich hatte einige Male gedacht, dass ich vielleicht allmählich Reisen mit Zimmer und Bett dem Zelt vorziehen sollte. Man wird halt nicht jünger ;(
See you
msa - 27. Aug, 15:31
Heute war der anstrengendste Tag der Woche. Acht Stunden Unterricht, nebenbei die Kollegen motivieren, zur Blutspende zu gehen und zusätzlich noch eine neue Klasse einschulen, die mehr Schüler hat als in die vorgesehenen Räume passen. Danach noch schnell ein AG Treffen, bevor es nach Hause ging um noch letzte Vorbereitungen für die Funkübung der Feuerwehr zu treffen.
Jetzt bin ich zu hause und will eigentlich nur noch schnell einige online Schach Züge machen. Außerdem möchte ich noch aus den Bildern der neuen Azubis eine druckbare Übersicht erstellen. Das soll dann helfen, die Schülernamen zu lernen. Meine Kollegen warten schon darauf. Aber: Wo sind die Bilder? Auf der Speicherkarte der Kamera jedenfalls nicht. So ein Mist.
Na ja, trinke ich noch ein Bier zur Entspannung und surfe durch die Nachrichten des Web, bevor ich mich ins Bett lege und den Tansania Reiseführer weiter durchschmökere. Bald geht es los. Bildungsreise nach Tansania – ich freue mich.
Vorher, nächste Woche erst einmal die Klassenfahrt auf die Insel in Dänemark. Mal sehen, ob diese „Selbsterfahrung“ bei den Schülern gut ankommen wird. Es bleibt spannend, aber allmählich etwas entspannender.
See you
msa - 18. Aug, 23:02
Heute war der erste Schultag nach (in) den Ferien. Und ich bin völlig erledigt. Typisch, kaum bin ich wieder in den (leeren) Lehrhallen, komme ich in Stress. Viele Dinge wollte ich schnel mal erledigen un dabei habe ich nicht einmal alle Kopien und Ausdrucke der Arbeitsaufträge geschafft. Dafür aber einen Haufen Formulare mitgenommen und die vorläufige Schülerliste meiner neuen Klasse habe ich auch schon. Es sind schon jetzt 30 Anmeldungen da. Selbst wenn es mehr Schüler werden, was zu erwarten ist, können wir im ersten Halbjahr die Klasse nicht mehr teilen. Das wird eng :(
Danaeben konnte ich mit Jan heute zwei neue Energietchnik Versuche testen. Wir machen uns an den Unterricht der Generatoren. Asynchron Motor als Generator betreiben ist im Netzparallelbetrieb ja einfach. Heute haben wir es sogar geschafft die Erregung über Kondensatoren zu erreichen. Aber ein Phänomen müssen wir noch klären. Lösung noc nicht absehbar. Leider kenne ich auch keinen guten Energietechniker. Aber irgendwann findet sich eine Erklärung- sicher.
Den Abend habe ich auf unserer Baustelle verbracht. Ich dachte "machs dir mal einfach" und lieh mir einen Gabelstabler vom Nachbarn. Damit sollte der Stahlträger als Sturz in die Wand gehoben werden. Leider versank der Stapler wegen des hohen Eigengewichts im Boden. Die Bergung dauerte, war anstrengend und danach haben die Nachbarn dann per Hand geholfen, den Träger z positioneren. Wenn wir das gleich so gemacht hätten, dann wäre weniger Zeit verloren gegangen.
Morgen Früh will ich ordnen. Dadurch dann sehen, welche Daten ich noch für die Schule brauche. Nachmitags Baustelle und Abends Heimkino mit den Kindern.
See you
msa - 11. Aug, 22:01
In nur zwei Tagen haben wir unseren alten Stall vom Schutt befreien können. Es war viel Arbeit und sogar recht kostenintensiv, aber dafür steht jetzt den nächsten Fundamenten nur noch die fehlende Freizeit entgegen. Bis Sonntag, dem Ferienende werden wohl die Türen und Tore wieder drin sein können, so dass der zukünftige Lagerraum zumindest von außen wieder gut aussieht. Genügend Ideen für weitere Baumaßnahmen sind da. Aber jetzt geht es erst einmal wieder ans Unterrichten und selber weiter Lernen.
Wie viel Unterricht kann man eigentlich vorbereiten? Ich merke, dass ich selber innerhalb weniger Wochen vergesse, was ich schon vorbereitet habe. Manchmal bin ich bei der Planung überrascht, dass ich schon etwas fertig liegen habe. Das liegt sicher auch daran, dass ich oftmals „zufällig“ vorhandene Zeit nutze um mal ein neues Aufgabenblatt zu erstellen. So wie heute Morgen, als ich gegen fünf Uhr nicht mehr schlafen konnte. Da bietet es sich geradezu an, einen Kaffee zu trinken und etwas Arbeit vorzuverlegen. Auf die Baustelle mag ich noch nicht und der Schreibtisch ist recht bequem. Resultat sind 1,5 Arbeitsblätter zum Thema Sensoren, die für mindestens drei bis vier Doppelstunden taugen können. Jetzt fehlt nur noch der letzte Schliff am Informationsmaterial, da mir leider ein gutes Schulbuch zu diesen Themen noch nicht zur Verfügung steht. Jetzt könnte ich schnell noch eine Bestellung dafür fertigen, aber das Budget brauche ich auch für andere technische Materialien um unsere BHKW und Wärmepumpe Projekte elektrotechnisch interessant unterrichten zu können. Die Bücher müssen wohl noch bis nächstes Jahr warten.
Jetzt will ich noch ein wenig vor dem TV entspannen, nachdem die Kinder im Bett liegen und werde morgen einige Kollegen anrufen, Absprachen treffen und übermorgen dann in der Schule die ersten versuche mal wieder durchfahren.
Danach fehlen dann die notwendige Ordnung in den Klassenunterlagen und Anträge für bevorstehende Reisen und Fortbildzungen.
See you
msa - 9. Aug, 21:33
Es mag schon etwas verallgemeinernd sein, aber nach dem zweiten Buch im Verlag eines guten Freundes zeigt es sich, dass hier wohl die Nische der ungewöhnlicheren Literatur zu finden sein wird. Ich habe „Die Flaschenpost“ von Schickele jetzt begonnen. Es liest sich deutlich schwerer als der Thriller, den ich als nette Urlaubslektüre hatte. Aber es gibt schließlich auch andere Gründe, ein Buch zu Ende zu lesen. Ich bin mal gespannt, wann ich verstehe, um was es geht. Immerhin weiß ich seit Seite 19 schon mal, in welcher Zeit der Roman spielt. Es bleibt vorerst spannend.
Eigentlich darf man solche Bücher gar nicht zum Einschlafen lesen. Aber das ist und bleibt außerhalb des Urlaubs meine Zeit für Bücher, die nichts mit der Schule zu tun haben.
Ach ja, Schule. Heute Morgen im Radio berichteten sie aus den USA und dass dort die Sommerferien drei Monate lang sind. Von unseren Gästen aus Belarus weiß ich, dass auch dort drei Monate Ferien sind. Und wir haben nur sechs Wochen.
Andererseits sind diese sechs Wochen auch schon zu lang. Man hat irgendwie den Alltag schon verdrängt und muss sich erst wieder eingewöhnen. Kaum ist dies geschafft, sind dann auch schon wieder Herbstferien.
Die nächsten acht Wochen werden allerdings ziemlich hart. Meine Baustelle(n) zu Hause werden also mindestens zehn Wochen ruhen. Nächste Woche Einschulung der neuen Klassen, zusätzlich eine Feuerwehr Funkübung, danach Klassenfahrt und Versorgung der anderen Klassen mit Arbeitsblättern. Es folgen zwei Wochen Schule und dann eine Woche Ausbildung bei der Feuerwehr um danach schon bald die Exkursion nach Tansania zu beginnen. Mein Unterricht besteht diesmal aus ganz viel selbständigem Arbeiten. Einfach, weil ich nicht vor Ort bin.
Ein ehemaliger Studienkollege hat so einen ähnlichen Lehrerjob. In seinem Vertrag steht sogar, dass er mindestens 25% seiner Unterrichtszeit nicht in der Klasse sein soll. Selbständiges Arbeiten der Schüler steht bei dieser Schule im Vordergrund. Mit
Jörn muss ich mich darüber – und anderes- auch mal wieder austauschen. Ich hoffe, man trifft sch mal.
See you
msa - 7. Aug, 12:38
Ich finde es immer erschreckend, dass Krimis fast ausschließlich Morde zum Thema haben. Das sind Dinge, die ich aus meinem Leben am liebsten heraus halten möchte.
Trotzdem finde ich den "Codex Regius", den ich gerade lese sehr gut lesbar. Es sterben zwar auch Personen durch Gewalteinwirkung, aber das Themengebiet ist ungewöhnlich, denn es geht um ein historischen Dokument. Diese "Handschrift" wurde im Laufe der Jahrhunderte schon mehrfach entwendet. Ein Professor hat sie im zweiten Weltkrieg den Deutschen überlassen müssen und versucht sie nun, in den 1950er Jahren wieder zurück zu bekommen. Spannend und kurzweilig geschrieben. Nur ein einziger Handlungsstrang und außer den isländischen Namen auch einfach geschrieben. Das nenne ich die richtige Urlaubslektüre.
Es stört mich eigentlich nur ein kleiner handwerklicher Fehler. Ich meine zu bemerken, dass der Autor, Arnaldur Ingridason, beim Schreiben, zwischen einzelnen Abschnitten längere Pausen eingelegt hat. Denn einige Male finden sich fast identische Teilbeschreibungen und Formulierungen im Abstand von wenigen Seiten.
Trotzdem ist das Buch zu empfehlen und ich bin mal wieder erstaunt, dass ich so dicke Bücher auch in zwei Wochen lesen kann. Urlaub ist was Schönes.
see you
msa - 1. Aug, 07:55