Sonntag, 31. Juli 2011

Vaterstolz und Ängste

Es ist schon sehr aufregend, wenn die eigenen Töchter alleine verreisen. Unsere Kim (8) ist zwar schon mit Jugendgruppen verreist, aber diesmal ging sie allein auf Bahnrise. Immerhin auf der Hinfahrt noch über den Betreuungsdienst der Bahnhofsmissionen begleitet. Aber die Rückfahrt muss sie dann alleine schaffen. Ich denke, sie war sehr aufgeregt. Ihre Eltern jeenfalls waren sehr froh, als sie endlich am Zielort angekommen war. Nie war mir die Verspätung der Bahn so lang vorgekommen, als am Freitag, als wir auf den Anruf der Tochter warteten.
Fünf Stunden Bahnfahrt können auch für die daheim gebliebenen lang sein.
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Freitag, 29. Juli 2011

Ist Effi lehrreich?

Unser kurzer Urlaub ist zu Ende und er hat neben einigen schönen Familientagen auch dazu beigetragen, dass ich "Effi Briest" beenden konnte. Wie ich schon gehört hatte wird es zum Ende des Buches noch spannender. Immerhin kann man einen Eindruck über die Lebensweise der reicheren Personen in Deutschland im 19ten Jahrhundert gewinnen. Ich frage mich allerdings, ob es so erstrebenswert ist, immer einen Diener zu haben. Die Art des Lebens von Effi wäre nichts für mich. Und ich denke, diese Lebensart kann sich auch keine Frau oder Mutter heute vorstellen. Es ist erschreckend, wie sehr die Werte, insbesondere das Denken der "anderen" Einfluss auf das eigene Leben hat. Ist das heute so anders?
In anderen Zusammenhängen sicherlich, trotzdem ist es schwer vorstellbar, in der Zeit von Effi zu leben.
Ich würde das Buch allerdings nicht wieder lesen wollen.
Die restliche Zeit des Urlaubs konnte ich nutzen, einen sehr spannend zu lesenden Isländischen Thriller zu beginnen.
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Montag, 11. Juli 2011

schon zwei Wochen um

Nun sind die beiden Mädels aus Belarus schon zwei Wochen bei uns. Die Zeit ist schnell vergangen und am nächsten Samstag treten sie ihre Heimreise an. Leider ist die Verständigung so schwierig, dass wir kaum etwas von dem Leben der Gäste erfahren haben. Wir haben sie hier bei uns kennen lernen können, aber unser Leben lief zu ihren parallel. Bei den organisierten gemeinsamen Veranstaltungen blieben die Gäste unter sich, wie auch die Gasteltern sich untereinander austauschten. Nur wenig wurde auch gemeinsam erlebt. Selbst die Versuche gemeinsamer Spiele funktionierte nur kurze Zeit, danach war das Interesse weg. Die Beiden sind sehr hektisch und wollen ausschließlich schnell gewinnen.
Immerhin hat der Kicker im Flur einige wiederkehrende gemeinsamen Spielrunden ermöglicht.
Was mich freut ist, dass die Gäste ihre Angst vor mir etwas reduzieren konnten. Sie werden nicht mehr so panisch, wenn ich mit ihnen allein im Auto oder zu Hause bin. Aber freundschaftlich gehen sie ausschließlich auf meine Frau zu.
Unsere Kleinste hat es mit ihrer Unbefangenheit einer Dreijährigen als einzige geschafft, einen Kontakt aufzubauen. Sie ärgert die "großen" Mädchen einfach. Resultat ist gemeinsames Lachen. Schönt
see you

Mittwoch, 6. Juli 2011

Klassisch krank

Obwohl ich dachte, diesmal schaffe ich den Ferienbeginn ohne Krankheit, beweist mein Körper den Hang zum Ritual. Gestern setzten die Halsschmerzen ein, heute Magen und Kopf, etwas Fieber und morgen wird es dann wieder besser werden. Resultat: Ich werde mich schonen und das Netbook vom Sofa aus bedienen, während Gäste und Familie in einen Freizeitpark fahren.
Ich hatte gehofft, dass der Übergang in die Ferien nicht auffällt, da das Arbeitspensum ähnlich hoch geblieben ist. Aber es sind dann doch teilweise andere Arbeiten.
Vorteil: Ich schaffe einige Stoffverteilungspläne mehr als gedacht und womöglich lese ich endlich „Effi Briest“ zu Ende. Leider finde ich nicht wirklich einen Zugang zu klassischer Literatur. Ob es am Schreibstil oder am Inhalt liegt? Vermutlich beides. Als Lehrer für Gemeinschaftskunde habe ich nur das Bedürfnis, auch solche Bücher gelesen zu haben. In den ersten vierzig Jahren meines Lebens tat ich es nicht, somit sind da einige Bücher nachzuarbeiten ;)
Als nächstes Buch muss dann aber wieder was herhalten, was ich lesen mag, bei Fontane quäle ich mich abendlich durch maximal vier Seiten. Ich komme schon in Versuchung, nur noch die Rezensionen der Bücher zu lesen, damit ich weiß, wovon die Kollegen so sprechen 
Womöglich haben einige dies auch nur so gemacht?
See you

Mittwoch, 29. Juni 2011

noch zwei Tage, dann sind Ferien

Ich weiß, es heißt "unterrichtsfreie Zeit" und das bedeutet es schließlich auch. Gestern hatte ich meinen letzten Unterricht, also habe ich schon jetzt diese schöne Zeit. Dadurch konnte ich heute nach drei Besprechungen auch schon um 14:00 nach Hause fahren. Hier habe ich dann die Termine zur Praktikumsbetreuung abstimmen können und kann so morgen und Montag die einzelnen Betriebe mit unseren Schülern aufsuchen. Plötzlich merkt man dann wieder, dass der Einzugsbereich unserer Schule groß ist. Die Entfernungen zu den Betrieben nehmen mehr Fahrzeit in Anspruch als die Betreuung vor Ort.
Nebenbei laufen die Veranstaltungen mit dem Verein der unsere Gastkinder betreut und gleich geht es noch zu einer Dienstversammlung der Feuerwehr.
In den nächsten Wochen heißt es dann die Stoffverteilungspläne neu zu stricken und auf neue Kollegen zu verteilen. Auch muss ich dringend meinen "alten" Unterricht anpassen, denn wie im ersten Jahr will ich die neue Klasse nicht wieder ärgern.
Heute muss noch dringend der Dienstabend vorbereitet werden, zwei Lehr-Schüler-Bücher gesichtet und ein Stoffverteilungsplan für Elektrotechnik für Energiemanagement begonnen werden. Außerdem brauche ich noch einen Kartoffelsalat für das Abschlussgrillen morgen Mittag. Morgen früh geht es dann um 5:45 Uhr auf die Straße zur ersten Betreuung. So früh bin ich lange nicht mehr aus dem Haus gegangen.
Lehrer sein hat eben auch viele Vorteile ;)
see you

Sonntag, 26. Juni 2011

Beginn spannender Wochen

Heute Morgen sind unsere beiden Weißrussischen Mädchen angekommen. Ein polnischer Reisebus brachte Sie in die nächste Kleinstadt, wo sie dann auf die Gastfamilien aufgeteilt wurden. Unsere beiden kennen sich untereinander, weil sie zufällig in die gleiche Schule gehen. Beide sind zehn Jahre alt und somit in der sechsten Klasse, weil man in Weißrussland scheinbar mit fünf in die Schule kommt. Immerhin haben wir dieses schon herausbekommen.
Es ist nicht einfach für die Mädchen, denn sie sprechen kein Deutsch und nur sehr wenig Englisch, was sie immerhin seit zwei Jahren in der Schule lernen.
Wir sprechen kein Russisch und die kyrillischen Schriftzeichen der Wörterbücher sind uns auch noch nicht geläufig. Die Aussprache ist für meine Begriffe schwer zu lernen.
Unsere Gäste sind das erste Mal im Austauschprogramm, so dass sie noch keine eigenen Erfahrungen damit haben. Wie verhält man sich in einer Gastfamilie, wenn man die Sprache und die Lebensgewohnheiten nicht kennt? Wie würden wir uns verhalten? – Einen kleinen Eindruck werde ich wohl im Herbst gewinnen, wenn ich nach Tansania fliege – Aber das ist doch noch was ganz anderes.
Eine spannende zweite Beobachtung ist an unseren Kindern zu machen. Wie viel Scheu haben diese, sich mit fremden Kindern auseinander zu setzen? Wann überwinden sie die Sprachbarriere? Die ersten Stunden sind um, ein erstes Mittag gegessen und die Kinder haben ein Würfelspiel gespielt und erkunden gerade den Garten.
Gleich können sie eine Entspannung erfahren und sich mit zwei weiteren Gastkindern unterhalten, die in der Nähe untergebracht sind. Wir fahren dort jetzt zum Kaffee trinken hin.
Und ich sitze mal wieder in letzter Minute und ohne viel Motivation am Schreibtisch um noch eine Aufgabe für den morgigen Unterricht aufzuarbeiten.
See you

Mittwoch, 15. Juni 2011

Lehrer im Stress

gestern war es wieder einmal interessant zu sehen, wie sich das Verhalten von Menschen unter Stresseinfluss ändert. Modern könnte man das ja auch Stresstest nennen, aber der begriff ist allmählich für Atomkraftwerke und Bahnhöfe verbraucht.
Die Absprache des neuen Stoffverteilungsplans für unseren neuen Beruf ist erst einmal gescheitert, weil die zusätzlichen Aufgaben / Bereiche noch nicht realistisch genug mit vorhandenen Unterrichteinheiten abgeglichen wurden. Schade, denn der Kollege ist sonst sehr innovativ. Vielleicht habe ich aber auch zu viel Flexibilität verlangt. Also nächste Woche noch einmal versuchen.
Was mir deutlich wurde: Es gibt Lehrer, die immer die volle Kontrolle brauchen. Der Unterricht ist perfekt geplant, alle Ergebnisse sind vorhersehbar und werden erreicht. Die Schüler gehen mit dem guten Gefühl nach Hause, das geforderte erreicht zu haben.
Auch ich plane gerne voraus und habe den Unterricht meist mehrere Tage vorher fertig konzipiert. Aber ich erlaube mir fast immer, dass es keine eindeutige Lösung und nicht nur einen Weg gibt. Dadurch ist der Unterricht zwar manchmal frustrierend, oft aber spannend. Da die Schüler sich selber einbringen und den Weg des Unterrichts mit bestimmen lernen sie hoffentlich mehr. Zumindest kämpfen sich die Fleißigen durch. Für den Rest müssen dann halt Bedarfsgerechte Wiederholungen der Fachinhalte eingebaut werden. Leider ist lernen dadurch mit Anstrengung verbunden. Dies will ich den Schülern aber auch nicht abnehmen. Lernen ist halt spannend, schön und anstrengend. Meist ist die Vorbereitung ebenso anstrengend für mich- aber nicht immer perfekt.
Wenn ich nun einen neuen Stoffverteilungsplan entwerfe, dann kann es vorkommen, dass die anderen Kollegen Angst vor ungeplanten Abschnitten haben. Mal sehen, wie wir unsere beiden Herangehensweisen in eine gemeinsame Struktur bringen können.
see you

Montag, 13. Juni 2011

Regeln und Regelungstechnik

Ich habe vor zwanzig Jahren mal Nachrichtentechnik studiert und erinnere mich immer noch gut an meine Abneigung gegenüber den Regelungstechnik Vorlesungen. Das Einzige, was ich von meinem damaligen Professor dauerhaft gelernt habe, und auch heute noch fast immer berücksichtige, ist: „habe immer etwas zu arbeiten dabei, damit keine Totzeit auftritt.“ Diese Arbeits- und Zeitverwendungseinstellung finde ich noch heute wichtig. Sie entstand während einer typischen Situation an unserer FH. Der Fahrstuhl blieb stecken (tägliches Ereignis). Jeder ärgerte sich, nur der Prof holte Klausuren aus der Tasche und korrigierte im engen Fahrstuhl bis es weiter ging. Ich ärgere mich seitdem selten über plötzliche Totzeiten, denn dann schaffe ich Freizeit zu einem späteren Zeitpunkt.
Zusätzlich berücksichtige ich noch einen weisen Spruch meiner Großmutter: „Mache keinen Weg umsonst“. Gerade mit zunehmendem Alter wird z.B. das Treppensteigen schwerer. Meist steht bei uns oben oder unten etwas, was diesen Weg begleiten soll. Ich finde es schon manchmal ärgerlich, wenn ich nichts mitnehmen kann ;)
Unseren Kindern können wir diese Art der Ökonomie auch allmählich beibringen. Ich finde diese Ökonomie mit Zeit und Arbeitserleichterung auch wesentlich wichtiger als die Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen. Leider gibt es noch immer zu viele Schüler, die jede politische Diskussion mit Kostenargumenten totschlagen. Aber das ist ein anderes Thema.
Zurück zur Regelung. Ich will morgen wieder mal anfangen stetige Regler zum Unterrichtsthema zu machen. Mittlerweile erstelle ich den dritten Unterrichtsentwurf dazu, denn die letzten Jahre war ich unglücklich über Ablauf und Resultate. Und auch dieses Mal bin ich noch unzufrieden.
Mal sehen, was ich heute Abend noch schaffe, denn jetzt werde ich die Familie aus dem Mittagsschlaf erwecken und wir gehen etwas aufs Wasser. Kanu fahren ist angesagt.
See you

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