Freitag, 7. Januar 2011

Prüfungsarbeit

Allmählich wird die Arbeit als Prüfer angenehmer als die des Prüflings. Die letzten beiden Tage durfte ich die praktische Prüfung der Elektroniker mit bewerten. Großer Vorteil für mich ist, dass ich jetzt noch besser weiß, wie die anderen Prüfer so „ticken“ und so die Schüler demnächst besser auf mögliche Frageformen vorbereiten kann. Es werden halt doch noch immer vorwiegend klassische Fachfragen gestellt, da sich die Praktiker dort am besten auskennen. Normenreiterei und Sicherheitsvorschriften stehen im Vordergrund. Die Prüfung selber, außerhalb der Fachgespräche, stellt viel mehr die Vorbereitung und vernünftige Übergabe der Arbeit in den Mittelpunkt. Fachliche Aspekte technischer Natur sind kaum noch zu bewerten. Dies macht die faire Bewertung trotz bundesweit gleicher Prüfungen sehr schwer. Wir Prüfer haben einen extrem großen Spielraum. Selbst innerhalb einer Prüfergruppe dabei auf gemeinsame Kriterien zu kommen ist fast unmöglich. Prüfer an anderen Orten werden zu anderen Kriterien gelangen müssen. Immerhin ist das „Prüfungsstück“ dadurch mit den „betrieblichen Aufträgen“ der Mechatroniker vergleichbar. Auch dort wird die technische Leistung nur durch die Fachgespräche bewertbar. Der Rest ist Formalismus zur geordneten Durchführung einer Arbeitsaufgabe.
Was mir Mut machte war, dass „meine“ Schüler einen fachlich besseren Eindruck hinterließen als die der anderen Schule ;)
Was mich nervte war, dass „meine“ Schüler es trotz Penetration im Unterricht nur unzureichend begriffen haben, wie wichtig der korrekte Formalismus ist. Planung, Bedienungsanleitung, Protokolle und Übergabegespräche sind es, die Prüfer einfach bewerten können. Darauf sollte mehr Zeit verwendet werden als auf die fehlerfrei laufende Anlage. Die Funktionsfähigkeit wird lediglich im Bereich der Gesamtqualität bewertet.
Und dann gibt es immer noch die Schüler, die mit den falschen Messgeräten auftauchen. Auch gibt es noch immer Prüflinge, die ein mitzubringendes Messgerät nicht bedienen können. Selbst immer vorkommende Prüfungsbestandteile wie die Inbetriebnahme nach Vorschrift wurde vereinzelt nicht geübt. Im Unterricht heißt es da von Schülerseite immer wieder „das machen wir im Betrieb auch nicht, warum soll ich das lernen?“  mindestens für die Prüfung!
Und nun werde ich weiter die letzte Gemeinschaftskunde Klausur bewerten. Das ist ein immer wieder aufwändiger und unangenehmer Arbeitsanteil 

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