Projektarbeiten bewerten ist aufwändig
Wenn Schüler in kleinen Gruppen über eine Woche an einem Themenbereich arbeiten, dann kommt dabei viel heraus. Ich bin überzeugt, dass die Schüler in dieser Woche mehr über sich, über Zusammenarbeit und über Organisation lernen, als sonst in einem ganzen Schuljahr. Inhaltlich erfahren sie auch viel Neues, zumindest wenn sie sich konkret an ein Thema halten und dieses strukturiert bearbeiten. Manchmal machen wir Lehrer ihnen dabei das Leben schwer, insbesondere wenn Kollegen meinen, zwischendurch die Vorgaben und Regeln ändern zu müssen. Schüler reagieren sehr sensibel auf sich widersprechende Lehreraussagen und verlieren manchmal den Spaß an der eigenen Arbeit. Dann verkommt das Arbeiten zu einer Frage „was sollen wir tun, um eine gute Note zu erhalten?“.
Dies ist schade, denn gerade die Selbsterfahrung, dass neue Themenbereiche sich an ihr eigenes Vorwissen anknüpfen lassen bestärkt das Selbstbewusstsein. Durch solche Verknüpfungen kommt es zu neuen Ideen der Umsetzung für die Projektergebnisse. Es wird experimentiert, diskutiert und verworfen. Vier Schüler, die fünf Tage aktiv am Thema miteinander arbeiten ergänzen sich oftmals so wunderbar, dass es eine Freude ist, die Resultate zu lesen.
Hier nun mein Problem, wahrscheinlich auch das vieler meiner Kollegen. Wie beurteilt man die Leistung der Schüler. Wenn die Aufgabenstellung in weiten Bereichen freie Entscheidungen zulässt, dann werden die festen Bewertungskriterien immer weniger. Ohne diese Kriterien verkommt die Bewertung aber zunehmend zu einer Vergleichsbewertung mit den anderen Produkten. Die gaußsche Normalverteilung stellt sich im Lehrerkopf ein. Die meisten werden also Mittelmaß und die Leistungsträger stellen die Messlatte bereit.
Vorteil der Gruppenarbeit dabei ist, dass die Leistungsträger oft nicht eine eigene Gruppe darstellen. Die Mischung nach Interesse statt nach Freundschaften ist für die Bewertung ein gutes Hilfsmittel. Ungerecht ist hierbei höchstens, dass ein schwaches Gruppenmitglied de Gesamtleistung der Gruppe mindert. Da dadurch aber nur die Messlatte verändert wird sollte am Ende eine etwa gerechte Beurteilung herauskommen.
Eine andere Schwierigkeit ist die Menge der zu sichtenden Arbeiten. Bei einer klassischen Gemeinschaftskunde Klausur sitze ich schon mal 30 Stunden an der Korrektur. Das Thema ist für jeden Schüler gleich und die Bewertungskriterien habe ich vorab als „Erwartungshorizont“ formuliert. Mit zunehmender Anzahl gelesener Schülerarbeiten wird der Inhalt dann immer langweiliger und vorhersagbarer. Die Beurteilung fällt recht leicht, da strukturiert abarbeitbar.
Anders bei den Projektergebnissen. Jede Gruppe hat ein anderes Thema, jede Gruppe erstellt verschiedenste Produkte. Der Aufwand, sich immer wieder einzuarbeiten ist enorm. Zum Glück haben die Schüler auch einen Projektbericht abgegeben, der ihr Ziel und die Umsetzung beschreibt. An ihren eigenen Zielen kann ich mich als Lehrer dann orientieren. Ansonsten sind Ausdruck, Rechtschreibung und fachliche Darstellung sowie Logik gute Kriterien.
Als Tipp für meine Zukunft merke ich mir. Jedes Projekt muss einen Bericht enthalten, in dem die Schüler aufschreiben, was sie machen wollen, wie sie es gemacht haben und warum so und nicht anders. Für die Schüler wird das eine weitere Hilfe sein, strukturiert und erfolgreich zu arbeiten.
Obwohl… Einige Schüler werden (wie so oft) den Arbeitsauftrag erst spät richtig lesen und einen Bericht nachträglich verfassen. Das gab es auch während dieser Projektwoche. In unserem Auftrag gab es die Vorgabe, eine Online Zeitung zu erstellen. Die Arbeitsplattform war festgelegt (wiki im lo-net2) und eine Beschreibung der Bedienung stand online zur Verfügung. Trotzdem gab es am letzten Tag den Stress, dass einige Gruppen sich mit der Technik und deren Voraussetzung überhaupt nicht befasst hatten.
Als Kritik der Schüler km auch zurück, dass unklar war, was in den Projektbericht hinein soll. Jeder „sage etwas anderes“. Viele Gerüchte verbreiteten sich in Windeseile, aber nur wenige haben sich die schriftliche Anleitung zu den Berichtsanforderungen durchgelesen.
Wir lernen: Aufgabe lesen, Bedingungen verstehen und danach planvoll los arbeiten ist nicht das, was wir automatisch machen.
Aber auch dieses Manko kann durch so eine Projektwoche abgebaut werden.
Nur, wie wir das Manko der sich widersprechenden Lehrer abbauen, das bleibt ein Rätsel. Auch hier hat nicht jeder die Beschreibungen gelesen. Dann kann er/sie auch entsprechend falsch auf die Fragen der Schüler antworten. Ich hatte zumindest erwartet, dass wir „Vorbilder“ uns mit den Bedingungen (technisch und organisatorisch) vorher auseinandersetzen.
See you
Dies ist schade, denn gerade die Selbsterfahrung, dass neue Themenbereiche sich an ihr eigenes Vorwissen anknüpfen lassen bestärkt das Selbstbewusstsein. Durch solche Verknüpfungen kommt es zu neuen Ideen der Umsetzung für die Projektergebnisse. Es wird experimentiert, diskutiert und verworfen. Vier Schüler, die fünf Tage aktiv am Thema miteinander arbeiten ergänzen sich oftmals so wunderbar, dass es eine Freude ist, die Resultate zu lesen.
Hier nun mein Problem, wahrscheinlich auch das vieler meiner Kollegen. Wie beurteilt man die Leistung der Schüler. Wenn die Aufgabenstellung in weiten Bereichen freie Entscheidungen zulässt, dann werden die festen Bewertungskriterien immer weniger. Ohne diese Kriterien verkommt die Bewertung aber zunehmend zu einer Vergleichsbewertung mit den anderen Produkten. Die gaußsche Normalverteilung stellt sich im Lehrerkopf ein. Die meisten werden also Mittelmaß und die Leistungsträger stellen die Messlatte bereit.
Vorteil der Gruppenarbeit dabei ist, dass die Leistungsträger oft nicht eine eigene Gruppe darstellen. Die Mischung nach Interesse statt nach Freundschaften ist für die Bewertung ein gutes Hilfsmittel. Ungerecht ist hierbei höchstens, dass ein schwaches Gruppenmitglied de Gesamtleistung der Gruppe mindert. Da dadurch aber nur die Messlatte verändert wird sollte am Ende eine etwa gerechte Beurteilung herauskommen.
Eine andere Schwierigkeit ist die Menge der zu sichtenden Arbeiten. Bei einer klassischen Gemeinschaftskunde Klausur sitze ich schon mal 30 Stunden an der Korrektur. Das Thema ist für jeden Schüler gleich und die Bewertungskriterien habe ich vorab als „Erwartungshorizont“ formuliert. Mit zunehmender Anzahl gelesener Schülerarbeiten wird der Inhalt dann immer langweiliger und vorhersagbarer. Die Beurteilung fällt recht leicht, da strukturiert abarbeitbar.
Anders bei den Projektergebnissen. Jede Gruppe hat ein anderes Thema, jede Gruppe erstellt verschiedenste Produkte. Der Aufwand, sich immer wieder einzuarbeiten ist enorm. Zum Glück haben die Schüler auch einen Projektbericht abgegeben, der ihr Ziel und die Umsetzung beschreibt. An ihren eigenen Zielen kann ich mich als Lehrer dann orientieren. Ansonsten sind Ausdruck, Rechtschreibung und fachliche Darstellung sowie Logik gute Kriterien.
Als Tipp für meine Zukunft merke ich mir. Jedes Projekt muss einen Bericht enthalten, in dem die Schüler aufschreiben, was sie machen wollen, wie sie es gemacht haben und warum so und nicht anders. Für die Schüler wird das eine weitere Hilfe sein, strukturiert und erfolgreich zu arbeiten.
Obwohl… Einige Schüler werden (wie so oft) den Arbeitsauftrag erst spät richtig lesen und einen Bericht nachträglich verfassen. Das gab es auch während dieser Projektwoche. In unserem Auftrag gab es die Vorgabe, eine Online Zeitung zu erstellen. Die Arbeitsplattform war festgelegt (wiki im lo-net2) und eine Beschreibung der Bedienung stand online zur Verfügung. Trotzdem gab es am letzten Tag den Stress, dass einige Gruppen sich mit der Technik und deren Voraussetzung überhaupt nicht befasst hatten.
Als Kritik der Schüler km auch zurück, dass unklar war, was in den Projektbericht hinein soll. Jeder „sage etwas anderes“. Viele Gerüchte verbreiteten sich in Windeseile, aber nur wenige haben sich die schriftliche Anleitung zu den Berichtsanforderungen durchgelesen.
Wir lernen: Aufgabe lesen, Bedingungen verstehen und danach planvoll los arbeiten ist nicht das, was wir automatisch machen.
Aber auch dieses Manko kann durch so eine Projektwoche abgebaut werden.
Nur, wie wir das Manko der sich widersprechenden Lehrer abbauen, das bleibt ein Rätsel. Auch hier hat nicht jeder die Beschreibungen gelesen. Dann kann er/sie auch entsprechend falsch auf die Fragen der Schüler antworten. Ich hatte zumindest erwartet, dass wir „Vorbilder“ uns mit den Bedingungen (technisch und organisatorisch) vorher auseinandersetzen.
See you
msa - 13. Mär, 12:15