Mittwoch, 14. April 2010

Der Dicke und der Seltsame

Ein Krimi von Stefan Murr, geschrieben und veröffentlicht zu einer Zeit, als in den Büchern noch kein Erscheinungsjahr abgedruckt wurde. Ich tippe mal auf die späten 1950er Jahre. Das interessanteste an diesem Buch ist, dass es in und um Hamburg herum spielt. Viele Gegenden und Beschreibungen der Orte kommen mir bekannt vor und ich habe ein aktuelles Bild davon vor Augen. Die Köhlbrandbrücke gab es noch nicht und der Yachthafen war weit von der City entfernt.
Der Inhalt könnte aber auch einem aktuellen Hollywood Krimi entnommen sein. Mit deutlich weniger Gewalt und Hektik zwar, aber die Zusammenführung unterschiedlicher Handlungsstränge auf eine finale Gerichtsverhandlung macht die Geschichte unglaubwürdig. Gerade dieser Schluss, nach Art der alten Detektive wie Miss Marple und Konsorten hat mich gestört. Da muss dann auf drei Seiten die gesamte Geschichte vor einer breiten Zuhörerschaft (Gerichtsverhandlung) noch einmal erzählt werden. Vom reichen Mann, der zufällig einen gewünschten Geschäftspartner in einer Landstraßenkneipe findet, dieser Partner danach einen Unfall hat, Fahrerflucht begeht und durch den Reichen erpressbar wird. Die Geliebte des Geschäftspartners, in die sich der Reiche verguckt…. Das würde eine Geschichte sein. Aber daneben gibt es noch einen Serientäter, der Leichen sammelt und Gehirnoperationen an ihnen ausführt, natürlich wird auch das Unfallopfer plötzlich operiert aus der Elbe gezogen. Zufällig ist der Serientäter dann auch noch der heimliche, langjährige Verehrer der Frau des Reichen. Hat unwissentlich ein Kind mit dieser, lebt selber aber mit einem Geisteskranken in einer Zwangsgemeinschaft. Ach ja, plötzlich hat diese Tochter des Reichen (oder Serientäters) auch noch einen Geliebten, der ein krummes Geschäft mit dem Reichen, also dem vermeintlichen Vater, plant.
Wir sehen schon, der Autor hat viele Handlungen aufgebaut, nur um am Ende den Reichen Mann sterben zu lassen um uns auf den letzten zehn Seiten alle möglichen Täter vorführen zu können. Zum Schluss dann die Überraschung, es war fast ein natürlicher Tot, bei dem dann die gekränkte Ehefrau nur noch etwas nachhelfen musste.
Ich finde, das Buch ist nicht lesenswert, aber ein nette Lektüre, um abends besser einschlafen zu können.
Das nächste Buch hat mehr Anspruch. Es liest sich aber auch schwerer, allein schon wegen der vielen jüdischen Namen, die mir noch nicht so eingängig sind. Es heißt „Da geht ein Mensch“ und ist ein autobiografischer Roman von Alexander Granach.
See you

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